Im Landeshaus zeichnet die emeritierte Professorin derBergischen Universität Wuppertal die ideologischen und politischen Instrumentalisierungen nach, denen das „amerikanische“ Bauhaus unterlag - entgegen den Gepflogenheiten, das Wechselverhältnis zwischen Bauhaus und den USA aus der Sicht der BRD und bis heute als eine verlängerte Bauhausgeschichte zu erzählen. War Amerika einst Sehnsuchtsland der Industrialisierung, sollte es durch die deutschen Emigranten nach 1945 für Freiheit und Demokratie einstehen. Dieses Bauhaus-Bild verbreiten die ersten drei documenta-Ausstellungen, die Hochschule für Gestaltung in Ulm unter dem Einfluss von Walter Gropius und zahlreiche Ausstellungen und Publikationen: ein analoger Ansatz der (amerikanischen) Re-Education und westdeutschen Identitätsbildung.
Wer davor oder danach Zeit hat, dem empfiehlt sich - ebenfalls im LVR-Landeshaus - ein Besuch der Ausstellung „Mies im Westen“ zu Projekten und Bauten von Ludwig Mies van der Rohe.
Wann: 24.10.2019, 19 Uhr
Wo: Landeshaus des LVR, Südhalle, Kennedy–Ufer 2, Köln-Deutz
Der Eintritt ist kostenlos.