Architektur ohne Make-Up
Seit 2001 vergibt die Jury des Mies van der Rohe Award auch den „Emerging Architect Special Mention“ für ein Projekt junger Architekten und Architektinnen am Beginn ihrer Karriere. Der Preis soll Mut machen auf dem Weg zu einem eigenen architektonischen Ausdruck. Ausgezeichnet wurde 2019 das französische Büro BAST.
Der Name des 2013 gegründeten Büros steht für „Bureau d’architecture sans titre“ und umschreibt die Haltung der drei Gründer Louis Leger (*1989), Laurant Didier (*1984) und Mathieu Le Ny (*1983): Ihre Architektur verstehen sie als eine diskrete Intervention. Ihre Formensprache ist reduziert. Lokale, einfache und funktionale Materialen sowie Konstruktionsweisen kommen zum Einsatz, auf aufwendige Ausstattung verzichten sie. Diese bezeichnen sie gerne als „coating“ – als Bekleidung.
Minimalistische Erweiterung der Mensa
Fließender Übergang zwischen Innen und Außen
Die dem Hof zugewandte Südfassade lässt sich komplett öffnen, wobei sich die ein Meter breiten Glaselemente wie ein Akkordeon zusammenschieben lassen und so ein fließender Raum zwischen dem Gebäudeinneren und dem Hof entsteht. Den Niveauunterschied zwischen der neuen Mensa und den Bestandgebäuden haben die Architekten durch ein flaches Stufenpodest ausgeglichen, das wie ein kleines Freilufttheater genutzt werden kann.
„Temperate, simple, functional, weaving a deeply delicate and poetic relationship with its environment, the refectory of Montbrun-Bocage shows a keen sense of measure and economy at the service of functions and spaces appropriation by its users”, lautete die Begründung der Jury.
Speisesaal einer Schule - Montbrun-Bocage, Frankreich
- Erweiterung
- Fläche: 200 m²
- Architekt*innen: BAST
- Auftraggeber*in: Commune de Montbrun-Bocage